
Foto: T.Wildfeuer
Passauer Neue Presse, 10. April 2013
Hochgenuss mit jungen Pianisten
Klavierschüler von Elmar Slama präsentieren Chopin-Balladen
Großartige Leistungen auf hohem Niveau haben Klavierschüler des Pianisten und Musikpädagogen Elmar Slama bei ihrem Konzert „Vier Balladen“ im Saal von Piano Mora gezeigt. Hatti Seidl, Max Tienfat Do,Xiaozhou Luo und Maximilian Lindinger präsentierten die anspruchsvollen Werke von Frédéric Chopin, die Maria Wögerbauer mit „Goldbergvariationen“ von Johann Sebastian Bach umrahmte. Die Musiker im Alter von 14 bis 18 Jahren faszinierten rund 100 Besucher.
Mit der „Aria“ aus Bachs Goldbergvariationen eröffnete Maria Wögerbauer das ungewöhnliche, höchst beeindruckende Konzert. Hatti Seidl gab mit der Ballade Nr. 1 g-Moll den Auftakt zu den epischen und lyrischen Kompositionen des polnisch-französischen Romantikers. Der 1995 geborene Musiker, der neben dem Klavierunterricht bei Elmar Slama bereits Meisterkurse bei internationalen Klaviergrößen wie Professor Karl-Heinz Kämmerling oder Professor Oleg Maisenberg besuchte und in München Medizin studiert, zeigte ausdrucksstarkes Spiel, wirbelte die Tonleiter rauf und runter.
Der 14-jährige Max Tienfat Do stellte mit der Ballade Nr. 2 F-Dur ebenfalls sein herausragendes Talent
vor. Er blieb nicht nur in den lauten, stürmischen und dramatischen Tönen stark, sondern auch in den
leisen, fast pastoralen Klängen. Voller Bewegung, mit ganzem Körpereinsatz bot der Achtklässler aus
Vilshofen, den sein Vater zum Klavierspiel inspirierte, das Stück dar.
Nicht minder anspruchsvoll war die Ballade Nr. 3 As-Dur, mit der der 15-jährige Xiaozhou Luo für
Ohrenschmaus sorgte: eingängigen Melodien, die in wuchtigen Abschlussakkorden enden. Der junge
Musiker wurde 1997 in Shanghai geboren und kam 2009 mit der Familie nach Deutschland.
Maximilian Lindinger vollendete mit der Ballade Nr. 4 f-Moll den Reigen; der 16-jährige Passauer nahm
bereits an zahlreichen Klavierkonzerten sowie an Meisterkursen im italienischen Norcia und spanischen
Toledo teil und umrahmte die Preisverleihung an Anna Netrebko bei „Menschen in Europa“.
Maria Wögerbauer lud die begeisterten Zuhörer nach dem Tastenwirbel mit den Goldbergvariationen Nr. 7,
Nr. 30, Nr. 15 und Nr. 18 und Arien von Bach als Prä-, Inter- und Postludio zum Verschnaufen ein.
Einfühlsam und mit großer Leichtigkeit bot sie die Werke dar. Die aus dem österreichischen Rohrbach
stammende 18 Jahre junge Klavierspielerin nahm ebenfalls an Meisterkursen in Norcia teil. Tosender,
langanhaltender Applaus war den fünf Interpreten sicher.
„Das gab es noch nie in Passau, dass vier Schüler die vier Balladen von Chopin spielen“, schwärmte Elmar
Slama. Sie zählten zu den schwersten Stücken, seien selbst bei den Europäischen Wochen in ihrer Gesamtheit selten zu hören gewesen. Es handle sich um intensive Musik, gespickt mit technischen Feinheiten. „Ich bin stolz, mit solchen Schülern arbeiten zu dürfen“, freute sich Slama.
Theresia Wildfeuer
Die Chopin-Reihe geht am 20. Juni bei Piano Mora weiter: Elmar Slama spielt „Nocturnes II“.
