Leserbrief „Jugendlich und frisch“, Passauer Neue Presse, 26. Juli 2012

Zu den Berichten über die Festspiele „Europäischen Wochen“:
Inhaltlich, programmatisch und die Außenwirkung betreffend ziehe ich mit Freude den Hut vor der Leistung des EW-Teams um den neuen Intendanten Peter Baumgardt. Ist es doch endlich anhand einer geschickt geführten Konzeption gelungen, den normalen Passauer Bürger mit den Festspielen zu versöhnen; den einstigen Dauervorwurf vom Festival der „Möchtegern-Elite“ habe ich dieses Jahr noch keine einziges Mal vernommen. Ganz im Gegenteil, die Festspiele erscheinen jugendlicher, frischer und sympathischer denn je. Provozierendes mit Populärem in Beziehung zu setzen, selbst als Regisseur zu inszenieren, Bewährtes weiterzuführen, Undenkbares zu realisieren, die Jugend aktiv miteinzubeziehen, die regionalen Kulturinstitutionen zur Zufriedenheit ALLER Beteiligten zu integrieren, den Weltstar neben den Studenten zu platzieren, ein Künstlercafé als geselliges und informelles Herz der Festspiele zu etablieren – diese längst nicht vollständige Auflistung zeigt den positiven und kreativen Geist des unbeleidigt kritik- und anregungsempfänglichen Intendanten Baumgardt. Seine Leistung erscheint umso bestechender vor dem Hintergrund eines fast verwaisten EW-Büros am Beginn seiner Intendanz, als ihn im übertragenen Sinne eine Wissens- und Dokumentenerosion „begrüßte“. Dass es das junge und eigentlich fast gänzlich unerfahrene Festivalteam um Peter Baumgardt herum schafft, ohne größere Pannen diese Festspiele durchzuführen, halte ich für Hochleistung in Disziplin und Fleiß. Bravissimo!
Ich wünsche Herrn Baumgardt und seinen Mitstreitern weiterhin viel Energie, viel Freude, natürlich auch mehr Publikum, mehr Geld und dazu einen Vorstand, der den Intendanten auch zukünftig stützt und unterstützt und ihn vor unseeligen Vergleichen mit vergangenen Zeiten beschützt.
Sehr geehrter Herr Baumgardt, wir Passauer freuen uns, dass Sie in Passau sind!
Elmar Slama


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