Leserbrief und Aufruf zur Nutzung der „Konzerthauswiese“ in Passau

Wildblumenwiese mitten in der Stadt Passau

Seit geraumer Zeit – zumal die jeweiligen Stadtleitungen das eigentlich dringend benötigte Konzerthaus schon im Ansatz ersticken – diskutiert man in Passau über die Nutzung des mitten in der Stadt dafür vorgesehenen Areals, der sogenannten „Konzerthauswiese“. Von Markthallen bis hin zu Biergärten gehen die Vorschläge – das Gelände soll schließlich genutzt werden.

Nun hat das bis dato in Bayern erfolgreichste Volksbegehren zu mehr Verankerung von Umwelt- und Artenschutz auch gerade in Passau großen Zuspruch erfahren. Es stünde der Stadt Passau gut zu Gesichte, würde sie „Nutzung“ einer Fläche nicht unbedingt mit Bebauung welcher Art auch immer gleichsetzen. Die Stadt Passau könnte exemplarischer Vorreiter sein und zeigen, dass ihr das Anliegen des Volksbegehrens Selbstgebot ist, indem sie ein „Filetstück“ für das Wichtigste reserviert, was wir haben: Unsere Natur. Dazu nötig ist allerdings ein Beschluss eines mutigen Stadtrates.

Mein Vorschlag deswegen: Die Stadtgärtnerei möge mit Unterstützung von Experten zum Thema ein Konzept erstellen und die bisher ökologisch sterilisierte und tote Konzerthauswiese in eine Wildblumenwiese umwandeln. Bestimmt würden sich Imker finden, die im Areal oder auf umliegenden Flachdächern Bienenstöcke aufstellten. Ein darauf zugeschnittenes pädagogisches Konzept würde Kindern und Jugendlichen den Wert von Natur vermitteln helfen.

Wenn schon einst der Fehler begangen wurde, André Hellers ursprüngliches visionäres Konzept zu zerreden und das Konzerthaus offensichtlich tot ist,  sollten zumindest die Wiese und all ihre Bewohner aufblühen und leben können – auch dies wäre Kulturpolitik.

Elmar Slama


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