Gustav Mahler: „Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten.“
Norcia
Wir kennen es aus dem Lateinunterricht als Nursia, der Heimatstadt des heiligen Benedikt. Heute ist Norcia wegen der schwarzen Trüffel in Feinschmeckerkreisen eine feste Größe. In diesem verborgenen Städtchen im umbrischen Appenin nahe der Stadt Spoleto findet seit über zwanzig Jahren ein kleines aber feines Musikfestival statt, welches auch mit Konzerten, vor allem aber mit Meisterkursen von sich reden macht. Ich wurde im Jahre 1997 zum ersten Mal eingeladen, dort einen Klavierkurs zu halten und ich kehre seitdem jedes Jahr Ende Juli / Anfang August zurück in diese ganz eigene italienische aber doch so stille Welt. Norcia ist inzwischen eine Tradition geworden, ja, hat fast schon ein wenig Kultstatus erlangt, wenn sich die Karawane meiner Schüler aufmacht, per Auto oder, beschwerlicher, mit dem Zug nach Süden zu reisen. Unterricht findet in einer der vielen Kirchen, im Museum oder – meinen Kurs betreffend – meist im Teatro Civico statt. Die Kursteilnehmer üben in der wegen Ferialzeit leer stehenden Grundschule, liegen ansonsten am Pool oder genießen „cafè italiano“. Wir wohnen im Hotel Grotta Azzurra, einem einfachen, mitten im Zentrum gelegenen Hotel, dessen Küche allerdings in jedem Gourmetführer empfohlen wird. Nach dem gemeinsamen Abendessen gehen wir ins allabendliche Konzert, bei dem Teilnehmer aus den verschiedenen Instrumentalkursen auftreten. Diese Konzerte finden in San Francesco, einer zum Auditorio umgebauten uralten Klosterkirche mit zum Teil restaurierten Fresken, ein würdiges Ambiente. Jedes Jahr bestaune ich voller Bewunderung den Fleiß und den damit verbundenen Fortschritt meiner Schüler. Für weitere Informationen und Auskünfte wenden Sie sich bitte an mich, ich empfehle aber auch die Homepage des Festival: www.webfm.org/corsinorcia. Diese ist leider bis dato aber nur in italienischer Sprache abgefasst und wird erst relativ spät für das jeweils kommende Festival modifiziert.
Akita
Seit 1997 wurde mir mehrfach die Ehre zuteil, in Japan sowohl zu konzertieren als auch Meisterkurse und Vorträge zu halten. Initiiert über die Städtepartnerschaft zwischen Passau und Akita, hat sich mein Kontakt mit dem „Jugendhaus für Musik“ in Akita verselbständigt und ist zu einer festen Partnerschaft geworden. Meine Studenten in Akita sind Kinder, Jugendliche und einheimische Pianisten bzw. Klavierlehrer. Meine Konzerte in Japan gestalte ich zum Teil in didaktischer Konzeption, das heißt, ich spiele in Grundschulen, Gymnasien, Colleges und Universitäten, erkläre meine Musik oder gebe in Diskussionsrunden Rede und Auskunft. Das Interesse an deutscher Kultur ist in Japan immens. Meinen Vortrag „Die musikalische Ausbildung in Deutschland“ zum Beispiel besuchten zu meinem Erstaunen über 600 Zuhörer! Einmal pro Aufenthalt erwartet mich aber auch das große Konzertpodium. So war ich sehr überrascht und mehr noch erleichtert, als man mir einen herrlichen Konzertsaal zeigte, der ab dem siebten Stockwerk eines Kaufhauses begann. Ich hatte schon befürchtet, zwischen Supermarktregalen spielen zu müssen! In diesem Saal habe ich einen wunderbaren Steinway D – Flügel vorgefunden um dann am Abend Schuberts B-Dur Sonate zu spielen. Als „Nebenprodukt“ eines solchen Konzertes ist übrigens meine CD „Live in Japan“ entstanden, da mir der japanische Rundfunk freundlicherweise den Mitschnitt dieses Konzertes im Akarenga – Museum Akita als Kopie überlassen hat. Ich hoffe, noch viele Jahre die Reise nach Akita antreten zu können und zu dürfen!