Die Passauer Neue Presse schreibt in ihrer Ausgabe vom 5.Dezember 2013:
Vier Scherzi, zehn Talente
Klavierschüler von Elmar Slama begeistern mit Bestleistung
Ein „Konzert der Superlative“ erwartete die Besucher bei Piano Mora: Zehn Nachwuchstalente der Klavierklasse Elmar Slama zeigten, dass auch ganz junge Musiker Außergewöhnliches leisten können. Auf dem Programm standen die berühmten Scherzi von Frédéric Chopin, die man zu den bedeutendsten Klavierwerken des Komponisten rechnen darf. Wikipedia vermerkt, dass diese „leidenschaftliche, virtuose Bekenntnismusik mit ihrem hohen Tempo (Presto, Prestissimo) und den zahlreichen pianistischen Herausforderungen nur großen Pianisten zugänglich ist“. Nun ja, seit Sonntag muss wohl Wikipedia umgeschrieben werden, denn Max Tien Fat Do, Joshua Hofbauer, Xiaozhou Luo und Maxi Lindinger können es zwar vom Alter her nicht mit den ganz großen Pianisten aufnehmen, in Bezug auf ihr musikalisches Können aber sehr wohl. Gerade Maxi Lindinger ist es gelungen, das Scherzo Nr.1 in h-Moll mit seinen rasenden Achtel-Passagen und jähen Stimmungswechseln in ungebrochener Wildheit und Perfektion darzubieten und das in einer scheinbaren Leichtigkeit, die das Publikum mit tosendem Beifall quittierte. Leidenschaftlich, virtuos und mit einem unglaublichen Maß an Können überzeugten alle Nachwuchspianisten, die Jüngste gerade mal zehn Jahre alt, der Älteste siebzehn Jahre. Aufgelockert wurden die anspruchsvollen und gewichtigen Scherzi durch die dagegen fast schon „leichtfüßigen“ Sarabanden aus den Französischen Suiten von Johann Sebastian Bach. Christina Haidn, Hannes Krauth, Ruth Zitzl, Ariane Friedenberger, Elena Breinfalk und Ludwig Rüther ist es gelungen, den tänzerischen Charakter in den Interpretationen hervorzuheben, der durch die Hochstilisierung von Tanzsuiten zur Kunstmusik leider oft verloren geht. Die Klavierklasse Slama veranstaltet jedes Jahr Klavierabende auf hohem Niveau. Der vor einem Jahr verstorbene deutsche „Klavierpapst“ Prof. Karl-Heinz Kämmerling hat vielfach betont, auf welch hohem Niveau das Können dieser Klavierschüler anzusiedeln ist und bezeichnete „diese Dichte an Spitzenleistung als etwas ganz Besonderes in unserer Region“. Er sprach von einer „Insel der Klavierkultur“ – bei so viel Talent kein Wunder, dass die Konzerte längst nicht mehr als Geheimtipp gelten können, die rund 130 anwesenden Zuhörer beweisen es.
– osd