„Freudenhain IM Gespräch“ mit Martin Stadtfeld und Marcus Ullmann
Die Passauer Neue Presse schreibt in ihrer Ausgabe vom 14. Januar:
Der Konzertpianist Martin Stadtfeld und der Tenor Marcus Ullmann stellten sich am Sonntag Vormittag, nach ihrem „Winterreise“-Konzert am Abend zuvor, den Fragen der Schüler des Freudenhainer Gymnasiums. Die Fragerunde, die von Matthias Seibold, Fachschaftsleiter für Musik, und Pianist Elmar Slama organisiert wurde, fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Freudenhain IM Gespräch mit…“ statt, die regelmäßig im Festsaal des Schlosses Freudenhain bedeutende Menschen aus den Bereichen Kunst, Literatur, Musik, Philosophie, Jura und Sport mit den Schülern in engen Kontakt treten lässt. Matthias Seibold machte in einer kurzen Einleitung darauf aufmerksam, dass man mit dieser Veranstaltung an alte Traditionen anknüpfe. Bereits Fürstbischof von Auersperg, der früher das Schloss bewohnte und Freimaurer war, trat mit seinen Freunden auf dem etwas abseits gelegenen Schloss in Diskussion über bewegende Themen. Es folgte ein musikalischer Gruß der Schule, vorgetragen von Alexander Geiger. Dieser sang das Lied „Wenn mein Schatz Hochzeit macht“ von Gustav Mahler. Begleitet wurde er dabei von Claudia Seibold am Klavier, welche die Sänger in ihrer Entwicklung leitet und weiterführt. Im Anschluss daran fand die Diskussion statt. Die Schüler interessierte vor allem, wie weltbekannte Stars so persönlich sind, und wie die beiden dazu kamen, miteinander zu musizieren. Außerdem wurde das Spannungsfeld zwischen Solopianist und begleitendem Spiel thematisiert. Lieder zu machen, so Ullmann und Stadtfeld, sei etwas ganz besonderes, denn besonders Zyklen würden ausdrücken, was in einem vorgeht. Das wichtigste sei, dass die Seele des Zuhörers berührt werde. Nach einem Konzert sei man erschöpft, aber erfüllt. Musik könne zeigen, wie das Leben sein kann. Wenn man Menschen bewegen wolle, müsse man an den Wurzeln der Stücke beginnen und vom Minimum ausgehen, um seine eigenen Ideen umzusetzen. Stadtfeld betonte zudem, dass Musik die eigene Seel spiegele. Ullmann zeigte auf, wie wichtig es sei, junge Menschen an klassische Musik heranzuführen, weil ihnen ansonsten eine so spannende und bewegende Welt verborgen bliebe. Zum Abschluss der Veranstaltung spielte Stadtfeld noch Bachs Choral „Oh komm der Heiden Heiland“ in einer Klavierbearbeitung von Federico Busoni.
Annika Laurien
Martin Stadtfeld bei der Diskussion und am Flügel mit einem Bach-Busoni Choral (Foto:Martin)